Werkstatt Vielfalt – Checkpoints Neukirchen-Vluyn

Werkstatt Vielfalt - Projekte für eine lebendige Nachbarschaft

Die Robert-Bosch-Stiftung fördert völker- und generationsübergreifende Aktionen. Sie will das Verständnis zwischen den Generationen fördern und richtet sich an Jugendliche aus unterschiedlichen Kulturen und sozialen Hintergründen.

Junge Menschen in Deutschland wachsen in einer Gesellschaft auf, die so bunt und vielfältig ist wie nie zuvor. Kontakte zwischen Menschen aus unterschiedlichen sozialen, kulturellen oder religiösen Milieus sind von grundlegender Bedeutung für das gegenseitige Verständnis und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Hier setzen die Projekte der »Werkstatt Vielfalt« an: Sie bauen Brücken zwischen Lebenswelten. Sie tragen zu einer lebendigen Nachbarschaft in der Gemeinde oder im Dorf bei. Sie sorgen dafür, dass Vielfalt zur Normalität wird. 2015 wurde die Projektidee »Checkpoints Jülich« in das Förderprogramm »Werkstatt Vielfalt« der Robert Bosch Stiftung in Kooperation mit der Stiftung Mitarbeit aufgenommen.

 

"Checkpoints Neukirchen-Vluyn – Jugendliche brauchen Raum"

Neukirchen-Vluyn beantragte 2017 die o.g Idee und Umsetzung im Transfer unter dem Titel "Checkpoints Neukirchen-Vluyn – Jugendliche brauchen Raum" in der Stadt zu wiederholen. Zwischen Antragsstellung und angestrebtem Projektbeginn ist viel Zeit vergangen und die ursprüngliche Idee einer direkten Kopie des Projekts aus Jülich hat sich folgendermaßen verändert:

Die verschiedenen Jugendgruppen in Neukirchen-Vluyn hatten sich inzwischen intensiv mit ihren Bedürfnissen auseinandergesetzt. So war die Motivation ausschließlich dieses Thema nochmals anzugehen gering. Hinzu kam die Problematik, daß die Jugendlichen sich ausschließlich in den Jugendzentren ihres Wohnorts bewegen.

In der folgenden "Recherche" kam ein Ort in den Fokus, welcher außerhalb der einzelnen Jugendzentren in den Stadtteilen Neukirchen und Vluyn liegt und gewissermaßen als neutrale Schnittstelle bezeichnet werden kann. Auf dem ehem. Zechengelände zwischen den Ortsteilen Neukirchen und Vluyn entsteht sozusagen ein neuer Stadtteil. Gegenüber der Wohnbebauung, vor den historischen Schachtgebäuden, ist eine Skaterbahn errichtet worden. Ein Anziehungspunkt für viele verschiedene Jugendliche! In der Fragestellung der Entwicklung/Aufwertung/verbesserten Infrastruktur dieses Ortes erweiterten sich die Möglichkeiten der zielgerichteten Umsetzung des og. Projekts.

Die sog. "Fridays for future" Debatte hatte mittlerweile ebenfalls neue Fragestellungen in den Fokus der Jugendlichen gebracht. Zwischen lokalen Faktoren und den neuen, aktuellen, globalen Notwendigkeiten entstand die umgesetzte Idee in Korrespondenz mit der ersten Schülergruppe des Schulzentrums und entwickelte sich unter Beteiligung stetig hinzukommender Teilnehmer bis zum jetzigen Stand. Die Entwicklung einer Website zur Kommunikation von Ideen und Bedürfnissen erweiterte das ursprüngliche Konzept einer einzigen Skulptur um einen digitalen Aspekt, der größere kommunikative Möglichkeiten aufweist. Dieses neue Werkzeug öffnet direkte Optionen von Kontakten zwischen verschiedenen Gruppen in der Bevölkerung und schuf einen enormen Mehrwert für das Projekt.

 

Beteiligte und Zielgruppe

Projektleitung | Als Honorarkraft übernahm Rüdiger Eichholtz der Kulturbeauftragte der Stadt die Projekt-Koordination mit Öffentlichkeitsarbeit, Vertretung nach außen und innen und Kontakten zu Kooperationspartnern, Verwaltung und Politik.

Teamleitung im Schulzentrum | Die Leitung der Schülergruppen und die Koordination vor Ort zwischen den Schülergruppen wurde von Sinan Lafci einem Lehrer des städtischen Schulzentrums wahrgenommen.

Zielgruppe | Im Unterschied zu Jülich fanden sich die Teilnehmer im Schulzentrum Neukirchen-Vluyn. Alle Jugendlichen der Stadt besuchen in aktuell 4 verschiedenen Schulformen (Haupt-, Real- und Gesamtschule, sowie das Gymnasium) das Schulzentrum und so war über interne Kontakte der Zugang zu interessierten Jugendlichen möglich.

Einige Jugendliche wurden gezielt von Lehrern angesprochen. Die Projekt-mitarbeit, Workshopteilnahme und Arbeitsphasen erfolgten in verschiedenen Gruppen zwischen 12 - 37 Jugendlichen. Die Zusammensetzung ergab sich aus den unterschiedlichen Interessenlagen der Jugendlichen, sich entweder mit einem digitalen- oder handwerklichen Tätigsein auseinanderzusetzen. In regelmäßigen Abständen fanden gemeinsame Planungs- und Reflexionsgespräche statt. Sie halfen die Ziele umzusetzen und die Ergebnisse zu sichern. Die Jugendlichen waren von Anfang an in der Abstimmung des Rahmens und Ablaufs des Projekts eingebunden.

 


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